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Wasserkraft stabilisiert die Energiewende

MdB Florian Oßner informiert sich im Kraftwerk Altheim über EU-Vorgaben

Ein Schwerpunkt war die anstehende Revision der europäischen Wasserrahmenrichtlinie durch die EU. Oßner sicherte zu, sich mit seinen Kollegen auf EU-Ebene dafür einzusetzen, dass die Kraftwerksbetreiber die nötige Flexibilität behalten, um Projekte wie den Bau von Fischtreppen auch künftig ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll umsetzen zu können.

„Schon jetzt setzen wir zum Beispiel Maßnahmen zur Unterstützung der Fischwanderung nach einem Handbuch um, das unter anderem gemeinsam mit dem Landesfischereiverband entwickelt wurde“, sagte Lars Pappert, Bereich Umwelt und Politik von Uniper Wasserkraft. „Diese sind von den Fachleuten anerkannt. Noch engere Vorgaben von der EU würden solche Projekte unnötig erschweren.“ Uniper wolle sich keinesfalls der ökologischen Verantwortung entziehen. Das Unternehmen habe zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie an Lech, Isar und Donau bereits 23 Fischtreppen gebaut, erklärte Pappert. „Bis zum Jahr 2027 sind insgesamt 43 Aufstiegshilfen und Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe geplant.“

„Deutsche Wertarbeit“

Oßner sagte zu, sich mit CSU-Europapolitiker Manfred Weber für einen regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch des Unternehmens mit den zuständigen Behörden und Verbänden zu engagieren. „Diese Art der Zusammenarbeit ist wichtig, um gemeinsam praktikable und ökologisch gute Lösungen zu finden.“ Die Wasserkraft müsse in jedem Fall gestärkt werden, weil sie verlässlich und planbar Strom liefere, während andere erneuerbare Energien wie Sonne und Wind je nach Wetterlage nur schwankend ins Stromnetz eingespeist werden könnten. „Jeder regenerative Energieerzeuger, der unser Netz stabilisiert, muss unsere Unterstützung bekommen.“ Das Wasserkraftwerk Altheim erzeugt im Jahr rund 90 Gigawattstunden Strom.

Erstaunt zeigte sich Infrastrukturpolitiker Oßner beim Rundgang, dass trotz der fast unveränderten 70-jährigen Technik in Altheim alles reibungslos funktioniert: „Das war wahrlich deutsche Wertarbeit – mit den damaligen Möglichkeiten in der unmittelbaren Nachkriegszeit ein immenser Kraftakt.“

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die Strompreise. Weil Uniper überwiegend große Wasserkraftwerke betreibt, die nicht über das Erneuerbare-Energien-Gesetz finanziell gefördert werden, ist das Unternehmen weitgehend von den Erlösen an der Strombörse abhängig. Die Preise dort haben sich laut Pappert seit 2011 von rund 60 Euro pro Megawattstunde auf rund 30 Euro heute halbiert. „Durch diese Art der Bezahlung unserer Energieerzeugung werden jedoch alle anderen Leistungen, die wir für die Allgemeinheit erbringen, nicht entlohnt.“ Dabei leiste das Unternehmen einen großen Beitrag zur Gewässerreinigung, zum Hochwasserschutz und zur Entstehung von Naherholungsgebieten. „Hier muss für die Zukunft ein neuer Ansatz gefunden werden.“

Infrastrukturpolitiker Oßner kündigte an, Überlegungen zu einer gerechteren Lösung für die Kraftwerksbetreiber in den Gremien zu beraten, um keine Fehlanreize zu setzen. „Unternehmen wie Uniper mit der Zentrale für die deutsche Wasserkraft in Landshut und ihre Beschäftigten leisten einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz – das verdient großes Lob. Außerdem ist es unsere Aufgabe, die erbrachte Wertschöpfung auch wirtschaftlich in der Heimatregion zu halten.“

Wollen auch künftig ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Lösungen für den Bau von Fischtreppen an Wasserkraftwerken wie hier in Altheim möglich machen (von rechts) Lars Pappert, Bereich Umwelt und Politik der Uniper-Wasserkraftwerke, Infrastrukturpolitiker Florian Oßner und Rudolf Kessler, Fachexperte Elektrotechnik der Uniper-Kraftwerksgruppe Isar.
Lars Pappert (rechts), Bereich Umwelt und Politik der Uniper-Wasserkraftwerke, und Rudolf Kessler (Mitte), Fachexperte Elektrotechnik der Uniper-Kraftwerksgruppe Isar, erklärten Infrastrukturpolitiker Florian Oßner die Technik im Turbinenhaus des Wasserkraftwerks Altheim.

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