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Ich will nicht abhängig von Billigimporten aus dem Ausland sein

Agrarpolitischer Sprecher der CSU: Heimische Landwirtschaft muss gestärkt werden

Dabei sprach er sich für eine EU-Düngeverordnung mit Augenmaß aus. Außerdem plädierte er für staatliche Anreize zur Anschaffung digitaler Technologien für eine noch präzisere Gülleausbringung. Und er rief die Verbraucher dazu auf, die Landwirte vor Ort durch den Kauf hochwertiger und regional erzeugter Produkte zu unterstützen. Unter den zahlreichen Gästen in der voll besetzen Gaststube fand sich neben vielen Landwirten auch die CSU-Landratskandidatin Claudia Geilersdorfer ein.

„70 Prozent der Menschen sagen, dass sie für mehr Tierwohl mehr Geld beim Einkaufen ausgeben würden. Aber tatsächlich tun es nur rund zwölf Prozent“, sagte Auernhammer, der einen Hof für Milchviehhaltung im mittelfränkischen Weißenburg betreibt. „Wenn wir auch künftig Tierhaltung und Lebensmittelproduktion vor Ort haben wollen, müssen wir die heimische Landwirtschaft stärken. Ich will nicht abhängig von Billigimporten aus dem Ausland sein. Ich will, dass wir uns selbst versorgen können.“

Die berechtigten Proteste der Landwirte in ganz Deutschland gegen zu hohe Einschränkungen und Belastungen in den vergangenen Wochen sind laut Auernhammer positiv von der Gesellschaft aufgenommen worden. Diese positive Grundeinstellung zur Landwirtschaft müsse die Politik jetzt gemeinsam mit den Bauern nutzen, um Lösungen für die Streitthemen zu finden. „Dabei sollten wir wieder mehr auf fachliche Argumente anstatt auf Emotionen setzen.“ Zudem sollten auch die Medien aufhören, ständig Negativschlagzeilen über die Landwirtschaft zu senden, sondern auch die Leistungen für die Kulturlandschaft und die Produktion hochwertiger Lebensmittel in den Vordergrund stellen.

Herbstdüngung notwendig

Darum müsse auch bei der Weiterentwicklung der EU-Düngeverordnung nachgebessert werden, sagte Auernhammer. Es sei zum Beispiel nicht sinnvoll, die Sommerdüngung nur von Zwischenfrüchten für die Futterproduktion zu erlauben, aber nicht für die Nutzung in Biogasanlagen. Außerdem sei nicht nachvollziehbar, dass die Herbstdüngung verboten werden soll, obwohl sie wichtig für den Aufbau einer Humusschicht am Boden ist. „Hier wollen wir gemeinsam mit der Staatsregierung noch Verbesserungen erreichen.“

 

Dazu gehöre auch die Vergrößerung des Netzes von Grundwassermessstellen, mit dem die Nitratbelastung des Trinkwassers ermittelt wird. Für vergleichbare Ergebnisse in ganz Deutschland wolle die CSU einheitliche Vorgaben für Einrichtung und Betrieb der Messstellen erreichen. Außerdem solle die sogenannte Binnendifferenzierung für ganz Deutschland vorgeschrieben werden, damit die Grundwasserqualität lokal noch deutlicher abgegrenzt werden könne, erklärte Auernhammer. „Aktuell sind 20 Prozent der Fläche Bayerns als rotes Gebiet mit überhöhten Nitratwerten im Grundwasser eingestuft. Nach der Binnendifferenzierung werden viele Flächen grün sein.“ Bestärkt wurde er durch Georg Sachsenhauser, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes. Der betonte unter anderem, dass allein im Landkreis Landshut ein Großteil der Grundwassermessstellen keinen Bezug zu landwirtschaftlich genutzten Flächen hätten.

Landwirte sind die echten Fachleute

Eine Düngeverordnung mit den von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion favorisierten Instrumenten würde laut Auernhammer von der EU-Kommission akzeptiert werden. Gelinge Anfang April aber keine Einigung im Bundesrat mit den Bundesländern, komme eine Düngeverordnung von der EU, die eins zu eins umgesetzt werden müsse. „Das wollen wir mit allen Mitteln vermeiden. Gefährlich ist dabei die Rolle des SPD-geführten Bundesumweltministeriums, sowie die zahlreichen rot-grünen Umwelt- und Landwirtschaftsminister der Bundesländer, welche sogar noch eine weitere, überzogene Verschärfungen einfordern. Da halten wir massiv dagegen.“

CSU-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Florian Oßner fasste abschließend die schwierige Lage der Landwirtschaft zusammen: „In Deutschland gibt es gefühlt 82 Millionen Landwirte, aber den echten Fachleuten, den Bauern, wird die Kompetenz für nachhaltiges Wirtschaften abgesprochen. Das können und wollen wir im Sinn unserer bäuerlichen Familienbetriebe nicht stehen lassen.“ Die heimischen Landwirte produzierten täglich die weltweit hochwertigsten Lebensmittel und schulterten die Hauptlast der Landschaftspflege. Für diesen unverzichtbaren Dienst gebühre ihnen großer Dank und Respekt. „Die CSU stemmt sich entschieden dagegen, dass die Landwirtschaft von links oder rechts instrumentalisiert wird. Wir stehen für den ehrlichen sowie fairen Dialog von Landwirtschaft und Gesellschaft – mit Sachargumenten und nicht mit plumper Hetze.“

Artur Auernhammer (rechts) führte mit dem Bundestagsabgeordneten Florian Oßner und den Landwirten eine engagierte sowie lebhafte Diskussion über eine angemessene Landwirtschaftspolitik, welche die Förderung der Betriebe sowie Umwelt- und Artenschutz vereint.

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